HR, macht MINT: 4 Schritte zur Förderung von Frauen
Frauen sind in vielen Bereichen der Arbeitswelt unterrepräsentiert. Das gilt auch stark für MINT-Berufe. Obwohl sich in den letzten Jahren viele Organisationen engagiert haben, kann man bis jetzt noch von keiner fairen Geschlechterverteilung in diesem Bereich sprechen. Doch an welchen Stellen können Frauen von Unternehmen gefördert werden? Wir haben für Sie vier Ansatzpunkte mit praktischen Beispielen zusammengestellt, die Sie als Inspiration nutzen und auf Ihre individuelle Situation anwenden können.
Vielfalt im Recruiting stärken
Die Wortwahl in Stellenanzeigen hat Einfluss darauf, ob sich Frauen auf eine Stelle bewerben oder nicht. Auf agentische (stereotyp männliche) Formulierungen sollten Sie möglichst verzichten. Um das zu erreichen, können Sie Ihre fertigen Texte z. B. in das kostenlose Online-Tool FührMINT Gender Decoder eingeben und anhand des Feedbacks sprachlich anpassen. Vielfalt und Fairness kann auch mit internen Schulungen Ihrer HRler und Führungskräfte gefördert werden. ELIGO bietet beispielsweise maßgeschneiderte HR-Trainings an, die die Objektivität und damit die Fairness von Recruitingentscheidungen erhöhen.
Berufliche Entwicklung & Mentoring-Programme anbieten
Zudem können Sie individuelle Schulungs- und Entwicklungsprogramme anbieten, die Frauen dabei helfen, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen in MINT-Bereichen zu erweitern und untereinander zu teilen. Mentor*innen und Coach*innen können hierbei eine wertvolle Rolle spielen. Wie solch ein Förderprogramm in der Praxis funktioniert, lesen Sie in diesem Kundeninterview.
Auf für Frauen relevante Flexibilität setzen
Vereinbarung von Berufs- und Privatleben ist im aktuellen Arbeitsmarkt nicht wegzudenken. Wichtig ist es hierbei jedoch, auch konkrete Möglichkeiten anzubieten, die für Frauen besonders relevant sind, z. B. flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Optionen. Beides ermöglicht es Frauen, ihre beruflichen und familiären Anliegen besser zu vereinbaren. Das Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jungen bietet dazu ein hilfreiches Selbsttest zur Gleichstellungscheck für KMUs mit vier möglichen Handlungsbereichen Personalrekrutierung, Arbeitsbedingungen, Arbeitsentgelt und Kommunikation/Zusammenarbeit an.
Pay Equity sichern
Unternehmen sollten sich für die Lohngleichheit bei gleichwertiger Leistung von Frauen und Männern stark machen. Dafür sind regelmäßige Gehaltschecks und das Bestimmen von Maßnahmen zur Angleichung der Löhne wichtig. Das Urteil des Bundesarbeitsgerichts über die „Entgeltgleichheit von Männern und Frauen“ fördert dies nun zusätzlich: Auch wenn männliche Kollegen ein höheres Gehalt verhandeln, muss dieses an das Gehalt der Frau mit gleichwertiger Position angepasst werden (Haufe Online Redaktion, 2023).
Quellen
- Haufe Online Redaktion. (2023, 17. Februar). Wegweisendes Urteil zum Equal-Pay-Grundsatz. https://www.haufe.de/personal/arbeitsrecht/geschlechterdiskriminierung-bei-ungleicher-bezahlung_76_588000.html
- Hild, J., & Kramer, A. (2022, 17. März). Should I stay or should I go? Frauen arbeiten nach einem MINT-Studium seltener in einem MINT-Beruf als Männer. https://www.iab-forum.de/should-i-stay-or-should-i-go-frauen-arbeiten-nach-einem-mint-studium-seltener-in-einem-mint-beruf-als-maenner/
- Jeanrenaud, Y. (2020). MINT. Warum nicht? Zur Unterrepräsentation von Frauen in MINT, speziell IKT, deren Ursachen, Wirksamkeit bestehender Maßnahmen und Handlungsempfehlungen. Expertise für den Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. https://www.uni-ulm.de/fileadmin/img/slider/slider/Expertise_Frauen_in_MINT_2020.pdf
- Komm, mach MINT-Datentool. (2023). https://www.komm-mach-mint.de/service/mint-datentool
- Krämer, H., Schad-Dankwart, I., & Conein, S. (2019). Frauen wählen MINT: Einflussfaktoren bei der Berufswahl und der Entscheidung für eine Aufstiegsfortbildung (FeMINT). https://www.bibb.de/dienst/dapro/daprodocs/pdf/at_21320.pdf